Sonntag, 9. Februar 2020

Breite Allianz der Winterthurer Fraktionen fordern die A1 bei einem 6-Spurausbau in den Berg

Gemäss einem ASTRA-Faktenblatt vom Januar 2020 plant der Bund bereits am 6-Spurausbau der A1 – unabhängig der Pannenstreifenbewirtschaftung, welche zurzeit in der Umsetzung ist. Die 7 Fraktionen des Winterthurer Gemeinderates fordern vom Stadtrat, sich gegenüber Kanton und Bund für eine Linienführung durch den Berg einzusetzen.

Gemäss Faktenblatt N01/48 Engpassbeseitigung Winterthur-Töss – Winterthur-Ost, 6-Spurausbau des ASTRA wurden in den vergangenen Jahren bereits Variantenstudien gemacht. Diese liegen der Bevölkerung leider nicht vor. Deshalb haben sich die 7 Gemeinderatsfraktionen entschlossen, proaktiv darauf hinzuwirken, dass bei einer weiteren Kapazitätssteigerung des Verkehrs durch den 6-Spurausbau die Autobahn A1 zwingend in den Berg gelegt werden muss.

 

Mit der Autobahnerweiterung und dem Bau des Brüttenertunnels wird der Landverbrauch, die Lärm- sowie die Luftbelastung im ganzen Osten und Norden in den Stadtteilen Töss/Steig/Dättnau/Schlosstal/Wülflingen nochmals massiv ansteigen. Eine solch erhebliche Zusatzbelastung mitten im Siedlungsgebiet ist nicht tragbar. Zudem braucht es Ersatzmassnahmen nach NHG Art. 18 in Form von Revitalisierung der eingedolten und kanalisierten Töss sowie eine Aufwertung des Naturraums im Schlosstal. Im Knonaueramt wurden dannzumal der 5 km lange Tunnel Islisberg mit dem Argument von intakten Landschaftsräumen gebaut.

 

Zurzeit wird gemäss Faktenblatt N01/48 Engpassbeseitigung des ASTRA lediglich über einzelne punktuelle (Halb-)Überdeckungen der Autobahn und weiteren kleineren Massnahmen, welche das Bauwerk «erträglicher» machen sollen, diskutiert. Dies kann bei diesen massiven Eingriffen nicht die Lösung sein und es braucht eine umfassende Lösung: Die Verlegung der Autobahn in den Berg ab Einmündung Kempt in die Töss bis Wülflingen.

 

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Mit einem 3.5 km langen Tunnel werden ganze Stadtteile massiv aufgewertet, von Lärm entlastet und der völlig abgeschnittene Stadtteil Dättnau/Steig wieder an die Stadt angebunden.
  • Eine Revitalisierung der Töss würde die Gewässer- und Naturräume Dättnau/Schlosstal verbinden und die Töss aus ihrem Korsett befreien.
  • Durch den Rückbau der Autobahn steht zusätzliches Land für die Stadtentwicklung zur Verfügung. Es gäbe im ganzen Westen Winterthurs grossen Spielraum für eine neue raumplanersiche Aufteilung bezüglich Industrie, Gewerbe, Dienstleistung, Wohnen, Freizeit- und Naturräumen.
  • Zudem kann der Bau des Tunnels weitgehend unabhängig und ohne Beeinträchtigung des Verkehrs ausgeführt werden. Zusätzliche Verkehrsstauungen über Jahre können vermieden werden, was volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Dies waren damals die wesentlichen Argumente, weshalb eine zweite Gotthardröhre bei rund viermal weniger Verkehr eine breite Zustimmung erhielt.
     

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