Auch wenn die Vorlage zur Erhöhung der Prämienabzüge verlockend klingt, für die meisten bringt die Initiative wenig Entlastung. Die zusätzlichen Abzüge sind zu marginal. Profitieren würden vor allem höhere Einkommensklassen. Damit dem Mittelstand geholfen ist, müssten die steigenden Prämien zielgerichteter abgefedert werden.
Grundsätzlich sind höhere Abzüge jedoch sowieso nur Symptom- und keine Ursachenbekämpfung. Wer würde – um gedanklich im Gesundheitswesen zu bleiben – bei einem Knochenbruch einfach immer stärkere Schmerzmittel einnehmen? Sowohl Initiative als auch Gegenvorschlag lösen das vorhandene Problem der steigenden Prämien nicht und führen zu Steuerausfällen, welche am Schluss wieder wir Steuerzahlenden tragen.
Neben dem zweifachen Nein an der Urne, sind innovative politische Ansätze gefordert. Wir müssen über Kantonsgrenzen hinausdenken, um das Übel explodierender Gesundheitskosten an der Wurzel zu packen.
Angaben zum Autor:
Matthias Lütscher
City-Lead JGLP Winterthur
Kantonsratskandidat GLP Winterthur
Masterstudent Psychologie UZH