Seit diesem Jahr bin ich stolze Mitbeackerin einer Pünt. Zu viert und voller Elan planten wir im Winter unser Gartenparadies unter Berücksichtigung der Artenvielfalt. Doch schon im Frühling kam das grosse Erwachen: Das Unkraut schoss in die Höhe und wir fühlten uns plötzlich wie Mathematikerinnen (Wurzeln ziehen).
Die Ernte blieb am Ende unter den Erwartungen. Die Tomaten wuchsen uns über den Kopf, trugen jedoch kaum Früchte. Der Fenchel bildete keine Knolle, obwohl wir dem Rat des erfahrenen Püntennachbarn gefolgt waren. Dafür hatten die Bienen an den Fencheldolden ihre helle Freude.
Im Garten zeigt sich, dass man der Natur auch im Kleinen etwas Gutes tun kann. Diese Erkenntnis tröstet mich über die mickrige Ernte hinweg – und gibt mir Motivation für die Probleme, die mit Gärtchendenken nicht zu lösen sind. Natürlich kommt kein Garten, keine Stadt und auch kein Land allein gegen den Klimawandel an. Es wäre aber verkehrt, darum auf einen eigenen Beitrag zu verzichten. Im Gegenteil – es braucht uns alle, damit wir dem Klimawandel und dem Artenschwund entgegentreten können. Wir bleiben jedenfalls dran. Und sind schon gespannt, was uns nächstes Jahr wieder blüht.
Stefania Marasco,
GLP Kandidatin Stadtparlament Winterthur