Mit den Stadtklima-Initiativen die Lebensqualität in Winterthur erhöhen

Während zehn Jahren sollen jährlich je ein halbes Prozent der Strassenflächen in Grünräume bzw. Flächen für den umweltfreundlichen Verkehr umgewandelt werden. Hierfür hat der Verein «umverkehR» zusammen mit vielen Parteien und Partnerorganisationen, darunter auch der GLP Stadt Winterthur, die «Stadtklima-Initiativen» lanciert. Die Initiativen wurden erfolgreich eingereicht und im Stadtparlament behandelt.

Bei den «Stadtklima-Initiativen» handelt es ich um zwei Initiativen. Die «Initiative für ein gesundes Stadtklima», kurz «Gute-Luft-initiative» will Strassenflächen zu Grünflächen mit Bäumen umwandeln. Damit soll einerseits die Bevölkerung vor der Hitzebelastung geschützt werden, die durch die Klimaveränderung eingetreten ist und in den kommenden Jahren stetig zunehmen wird. So zeigen Modellrechnungen von MeteoSchweiz, dass Hitzewellen, wie sie heute nur ungefähr alle zehn Jahre auftreten, schon bald jedes Jahr vorkommen können. Mit der Beschattung und der Kühlung durch die Aspiration der Bäume lässt sich die Hitze in der Umgebung von asphaltierten Flächen um über acht Grad Celsius reduzieren. Zudem bieten die bepflanzten Grünflächen eine erhöhte Aufenthaltsqualität. Sie schaffen neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere und erhöhen somit die Biodiversität in der Stadt. Durch die Entsiegelung wird auch eine bessere Versickerung des Meteorwassers bei der zu erwartenden Zunahme von Starkniederschlägen erreicht.  

 

Mit der «Initiative für eine zukunftsfähige Mobilität», kurz «Zukunfts-Initiative» sollen Strassenräume zu Fuss- und Veloflächen sowie Flächen für den öffentlichen Verkehr umgewandelt werden. Dies hilft der Stadt bei ihren Bestrebungen, dem Klimaschutz Priorität einzuräumen, wozu sie sich durch die Ausrufung des Klimanotstandes im Juli 2019 bekennt hat. Denn der Verkehr ist mit einem guten Drittel ein Hauptverursacher der klimaschädlichen Treibhausgase. Die Bestrebungen, den Ausstoss im Sektor des motorisierten Individualverkehrs zu senken, hinken den gesetzten Zielen massiv hinterher. Mit der Umwandlung der Strassenflächen wird der Weg für einen klimafreundlichen Verkehr frei. Weniger Lärm und Abgase sind nur zwei positive Effekte. Weniger Flächen für den motorisierten Individualverkehr helfen auch, dass sich Kinder und Erwachsene freier und sicherer in der Stadt bewegen können. 

 

Die GLP hat die Initiativen von «umverkehR» miteingereicht, um einen Teil der Empfehlungen des Bundes zum Schutz der Bevölkerung in Bezug auf den Klimawandel umzusetzen. Die Initiativen waren wichtig um den Diskurs anzustossen und die Entwicklung hin zu mehr Entsiegelung und der Umwandlung der Strassenfläche zu beschleunigen. Dennoch lehnte die GLP-Fraktion im Stadtparlament die Initiativen ab und sprach sich für eine Verschärfung der Gegenvorschläge des Stadtrats aus. Die GLP hat zusammen mit SP, Grüne/AL und EVP diese Gegenvorschläge ausgearbeitet. Diese nehmen die Stossrichtung der Initiativen auf und verschärfen zudem die Gegenvorschläge des Stadtrats, welche die GLP-Fraktion als zu wenig ambitioniert erachtet.

 

Die Ablehnung der Initiativen begründet auf den zusätzlichen Erkenntnissen welche aus dem Diskurs im Stadtparlament hervorging. Die benötigten personellen und finanziellen Ressourcen von grob geschätzt CHF 337 Millionen für die Umsetzung der Initiativen haben die GLP-Fraktion im Stadtparlament dazu bewogen sich gegen die Initiativen auszusprechen. Das Komitee der beiden Stadtklima-Initiativen zieht die Vorlagen nicht zurück. Damit kommt es zu einer Volksabstimmung im Jahr 2024. Die definitive Abstimmungsempfehlung der GLP wird an einer offenen Vorstandssitzung Anfang 2024 gefällt.