Der mit einem Umfang von 50 Seiten erfrischend schlank gehaltene Bericht ist schön gestaltet und zeigt einen
strukturierten Querschnitt der für die Bevölkerung bedeutendsten Umweltbereiche und des Energieverbrauchs sowie ihre
qualitative und quantiative Entwicklung. Erstmals liegt der Bericht adressatengerecht, ausschliesslich in elektronischer
Form vor, was die glp als kleinen, smarten Fortschritt betrachet. Ein Faltprospekt fasst die gewonnenen Umweltfakten
zusammen, so dass sich auch die Bevölkerung in Kürze über das Wichtigste adäquat ins Bild setzen kann.
Obwohl die berechneten Stickoxid-Emissionen kontinuierlich zurückgehen, bleiben die Immissionsgrenzwerte sowohl für
Stickstoffdioxid als auch Feinstaub seit Jahrzenten konstant überschritten. Ebenso sind nach wie vor rund 20% der
Bevölkerung übermässigen Lärmimmissionen des motorisierten Strassenverkehrs ausgesetzt. Da diese Grenzwerte dem
Schutz der Bevölkerung dienen, besteht hier seit Jahren dringender Handlungsbedarf! Die Grünliberalen sind denn auch
gespannt auf ausstehende Antworten des Stadtrates auf bereits eingereichte Vorstösse wie z.B. das Postulat
„Strassenlärmsanierung durch Temporeduktion“ oder die Motion „Verkehrsberuhigung Stadthausstrasse“. Steinig und steil
zeigt sich auch der Weg zur Erreichung des „2000-Watt-Ziels“. An diesem führt für die glp jedoch kein Weg vorbei.
Gerade an mehreren Standorten bedenklich präsentiert sich die Entwicklung der Vogelbestände, als wichtiger Indikator für
die ökologische Vielfalt und die Qualität der Lebensräume. Zwar weist der Bericht an einem Standort auf die kleinere
Anzahl von Vogelarten hin, unkommentiert bleiben jedoch die seit Jahren mehrfach feststellbare Entwicklung reduzierter
Vogelbestände. Allein schon hier scheint der Handlungsbedarf mehr als ausgewiesen. Jedoch verfügt die Stadt Winterthur
soweit ersichtlich bis heute noch über keine städtische Naturschutzverordnung.
Urs Glättli, Gemeinderat glp: «Es bedarf mehr Taten und Verbindlichkeit statt schöner Worte und Berichte!».