Montag, 19. September 2022

vorgeburtlichen Mutterschaftsurlaub

Die Grünliberalen haben zusammen mit Vertreterinnen von AL, SP und EVP eine Motion für einen dreiwöchigen vorgeburtlichen Mutterschaftsurlaub für städtische Mitarbeiterinnen eingereicht. Gemäss einer Studie des Bundes werden 70% der Frauen mindestens zwei Wochen vor Geburt krankgeschrieben. Das Frauen bis zum Geburtstermin arbeiten, ist also entgegengesetzt der gängigen Meinung die Ausnahme, nicht die Regel. Der vorgeburtliche Mutterschaftsurlaub ist eine notwendige Anpassung an diese Realität und kein Ausbau der Sozialleistungen. Auf Anstoss der Grünliberalen hin ist der Vorstoss über den wir abstimmen liberal gehalten. Ein Bezug soll freiwillig sein und entspricht somit unseren Grundsätzen der Kosteneffizienz und Eigenverantwortung.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Planbarkeit. Welcher Arbeitgeber würde auf die Idee kommen, eine mehrmonatige Absenz gutzuheissen, ohne davor ein gut organisiertes Hand-Over sicherzustellen? Im Gegensatz zum heutigen unbefriedigenden Status Quo wird das für die Stadtverwaltung durch den vorliegenden Vorstoss möglich.

Die positiven Auswirkungen eines vorgeburtlichen Mutterschaftsurlaub für die Stadt Winterthur sind nicht zu unterschätzen. In Zeiten, in welchen Firmen Mutter- und Vaterschaftsurlaub anbieten, welcher teilweise erheblich über die gesetzlich definierte Mindestdauer hinausgeht, ermöglicht er es der Stadtverwaltung, sich als zukunftsgerichtete und attraktive Arbeitgeberin zu positionieren. Besonders im Hinblick auf den Fachkräftemangel ist es wichtig, das Potenzial werdender Familienfrauen im Rahmen der beschränkten staatlichen Möglichkeiten zu erschliessen.

In diesem Sinne befürworten wir die Überweisung der Motion an den Stadtrat.

Nora Ernst
Mitglied des Stadtparlaments Winterthur