Montag, 23. Januar 2023

Pflegequalität von Grünflächen

Die Antwort des Stadtrates auf die Interpellation «Pflegequalität von Grünflächen» ist für die Grünliberalen wenig überzeugend. Dass die Pflege anscheinend ökologisch vorbildlich sei, deckt sich nicht mit unseren Beobachtungen. Allein die Zahl von lediglich sechs Gewässern mit Pflegekonzepten deutet darauf hin, dass noch wenig Biodiversitätsförderung entlang von Gewässern stattfindet. Ohne Pflegekonzept gibt es auch keine Ziele zur Artenförderung. Ohne Ziele, ist jeder Schuss ein Treffer. Die Personen im Unterhalt wissen gar nicht, was wo zu tun ist.

Die besten und schönsten Aufwertungen nützen für Schmetterlinge nichts, wenn im Herbst Hecken geschnitten werden und niemand weiss, dass sich an den Zweigen der Heckengehölze überwinternde Eier, Puppen und Larven von Schmetterlingen befinden. Und die schönsten Wiesen nützen für die Insekten nichts, wenn sie im Herbst flächendeckend geschnitten werden und es keine Halme mehr gibt, an denen Insekten überwintern könnten. Dies wären wichtige Grundkenntnisse, welche im Unterhalt in der Stadt Winterthur wenig vorhanden sind, aber für die Biodiversität matchentscheidend sind.

Möchte der Stadtrat die Biodiversität wirklich fördern, braucht es eine regelrechte Ausbildungsoffensive im Unterhalt. Zudem braucht es Pflegekonzepte und eine Qualitätskontrolle.

Wir Grünliberalen setzen nun grosse Hoffnung auf die Biodiversitätsstrategie, in der genau diese Themen bearbeitet werden müssen. Es braucht eine systematische Herangehensweise, damit an der Basis wirklich gelebt wird, was dem Ziel des SR, nämlich Biodiversität fördern, entsprechen würde.

Annetta Steiner

GLP-Fraktionspräsidentin und Interpellantin